Apr

27

Wohlmeyer: Offener Brief an BM Berlakovich

Sehr geehrter Herr Bundesminister !

Nach den Arbeiten am Hof und dem Abendmahl muss ich mich aus Verantwortung zum Computer setzen.

Zuerst eine Einführung: Ich bin jener Heinrich Wohlmeyer, der verlacht, das erste Grüne Energieprogramm für Österreich entworfen und die Vision für das nun gelobte Güssinger Energiemodell initiiert hat.

Ich habe auch erlebt, wie seitens dieses Ressorts der Aufbau einer Agrarstrategie gemäß den Erfordernissen einer optimalen Ernährung und der langfristig zu erwartenden Gegebenheiten niedergemacht wurde, dasselbe galt für eine sich auf den vorderen Orient und Italien konzentrierende Milchexportstrategie. Die aktuellen Interessen gaben den Ton an. Der Rückblick aus der Zukunft wurde als „Angstmacherei“ abgelehnt.

Das Abwürgen einer vorausschauenden Biosprit (Ich habe diesen Namen kreiert)- und Ölsaatenstrategie schloss sich an, und die „letzte Verhinderungskrone“ war das Niedermachen eines Projektes zur zukunftsweisenden Definierung, Konkretisierung und Quantifizierung der Grünen Dienste, sowie einer alle Leistungspotentiale der Land- und Forstwirtschaft in ihrer Konkurrenz umfassenden Flächenbilanz für Österreich.

Auch im Bereich der Personalia habe ich einiges erlebt, das dem Prinzip der Gemeinwohlverpflichtung widerspricht.


Was ich nun aber bezüglich der Bundesanstalt für Bergbauernfragen vernehme, ist zukunftskriminell (Ich stelle mich bezüglich dieses Ausdruckes gerne einer Klage.).
Da wird über eine nicht sachentsprechende Besetzung, die zukunftsweisende Strategie des Aufbaues eines Europäischen Zentrums für Berggebietsfragen glatt konterkariert, obwohl der Unbedarfteste wissen muss, dass in den kommenden Zeiten knapper Mittel ein gebirgiges Land wie Österreich solches dringendst und unter bester fachlicher Leitung nötig hat.
Dazu kommt noch, dass in der Person des übergangenen Dipl.-Ing. Thomas Dax ein loyaler, ruhiger und aus der Parteipolitik sich heraushaltender Mitarbeiter des Ressorts in die innere Emigration geschickt wird.

Ich würde daher an Ihrer Stelle die Stelle neu und unter objektiver Beurteilung ausschreiben.
Ich kann Ihnen höchsten zugute halten, dass Sie mit Berggebietsfragen zu wenig vertraut sind – aber das entschuldigt nicht.
So weit es an mir liegt, werde ich in meiner Vortragstätigkeit auf die Zukunftskriminalität Ihrer Vorgangsweise hinweisen müssen, falls ich keine zufriedenstellende Antwort bekomme.
Auch glaube ich, dass solche Vorgangsweisen keinen Segen bringen.
Daher kann ich leider keine „Gesegneten Ostern“ wünschen (Wir haben auf unserem Haus eine Auferstehung.), sondern Sie dem Sonntag der Barmherzigkeit (Kleiner Ostersonntag) empfehlen.

Ihr
Dr. Heinrich Wohlmeyer
KR ÖR Hon.Prof. Dipl.-Ing.agr.
Dirndlhof, Marktlerstrasse 13
3180 Lilienfeld


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